«Die SFL versteckt sich hinter den Klubs» (SRF)
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23/03/2020

Profi-Gewerkschaft kritisiert-«Die SFL versteckt sich hinter den Klubs»

Profivereinigungs-Präsident Lucien W. Valloni sagt, die Swiss Football League (SFL) betreibe ein Versteckspiel – und Sion spiele mit dem Feuer.

9 Spielerentlassungen, alle fristlos: Sion-Präsident Christian Constantins radikale Massnahme wirft hohe Wellen. Rechtsanwalt Lucien W. Valloni, Präsident der Spielergewerkschaft SAFP, erklärt unmissverständlich: «Wir haben alle 9 Kündigungen als missbräuchlich zurückgewiesen.»

Für Valloni ist klar: «Constantins Argument der höheren Gewalt ist nicht zulässig.» Der Präsident des FC Sion tue so, als werde die Saison 2019/20 sicher nicht zu Ende gespielt. Dabei sei extra die EURO auf 2021 verschoben worden, um die Fortführung der europäischen Ligen zu ermöglichen.

Valloni: «Constantin geht ein sehr grosses Risiko ein und nimmt auch den Abstieg in Kauf.» Fragwürdig findet der Rechtsanwalt aber nicht nur das Verhalten des FC Sion. Auch mit der Swiss Football League (SFL) geht er hart ins Gericht: «Die SFL versteckt sich momentan hinter den Klubs.»

Gemäss den Vereinbarungen mit der Liga müssten wir vor Veränderungen stets angehört werden.

Autor:Lucien W. ValloniPräsident der Spielergewerkschaft

Wieso diese Anklage des Sportrechtlers? «Wir haben zuletzt mehrfach Gesprächsbereitschaft signalisiert, aber die Liga ist nicht darauf eingegangen.» Und: «Statt zusammen an einen Tisch zu sitzen, sagt die SFL, die Klubs würden die Folgen der Corona-Krise untereinander regeln.»

Dabei gibt es laut Valloni seitens seiner Gewerkschaft verschiedene Lösungsansätze für die Liquiditätsengpässe der Schweizer Profiteams:

  • Es könnte momentan nur ein Teil der Löhne ausbezahlt werden.
  • Nach der Krise könnte das restliche Geld gestaffelt nachgereicht werden.
  • Wie der Bund seine 50 Mio. Krisenhilfe für Sport verteilt, ist noch offen.

Valloni bedauert, dass man von offizieller Seite derzeit nicht mit der von ihm präsidierten Gewerkschaft zusammenspannt: «Gemäss den Vereinbarungen mit der Liga müssten wir vor Veränderungen stets angehört werden. Doch das fand – stets mit Verweis auf die chaotische Lage – bisher gar nie statt.»

 

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