Bewegende Zeiten – SAFP sieht Notwendigkeit der Intensivierung des sozialen Dialogs und Anpassungsbedarf beim Spielerschutz !
Wir haben auf nationaler Ebene die Zusammenarbeit auf der Basis der Grundsatzvereinbarung mit der Swiss Football League intensiviert und die Spielerinteressen werden in den institutionalisierten Treffen mit der Liga thematisiert. Es ist aber notwendig, den Kontakt zu intensivieren und es ist notwendig, dass SAFP vor Entscheidungen, die den Fussballsport betreffen, konsequent angehört wird.
Eines der wichtigen Themen, war die Verbesserung des Standartvertrages, bei dem zum ersten Mal auch die SAFP Anpassungen einbringen konnten, die teilweise übernommen wurden. Insbesondere die Kollektivkrankentaggeldversicherung konnte eingeführt werden.
Ein anderes wichtiges Thema ist die Einführung einer paritätisch besetzten Schlichtungsstelle innerhalb des SVF/SFL, damit ein effizienter und effektiver Streiterledigungsmechanismus geschaffen wird. SAFP hat hier Überzeugungsarbeit geleistet und es sieht für die baldige Einführung einer paritätischen Schlichtungsstelle auf die Saison 2012/2013 gut aus.
Die statutarische Erlaubnis der Profiverträge auch für die 1. Liga ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, den die SAFP verfolgt, damit die zahlreichen Schwarzzahlungen legalisiert und auch die sozialversicherungsrechtlichen Aspekte gebührend zum Schutz der Spieler beachtet und eingehalten werden. Auch hier ist mit der Einführung per Saison 2012/2013 zu rechnen.
Das Thema des Mindestlohnes wird weiter diskutiert und ist für einen gesunden und fairen Wettbewerb unter den Klubs sowie als Prävention gegen Wettbetrug ein wesentliches Element.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den die SAFP mit Konsequenz verfolgt, ist der Einsatz für Naturrasen als Untergrund in Meisterschafts- und Cupspielen. SAFP setzt sich für die einheitliche Verwendung von Naturrasen in der Super- und Challenge-League ein. Das Rundschreiben an alle Klubs der Super- und Challenge-League sowie das erarbeitet und mit den Klubs und der Liga geteilte Positionspapier, welches die Vorteile des Naturrasens gegenüber dem Kunstrasen herausgearbeitet hat, hat verschiedene Erfolge gezeitigt.
Die Mitgliederzahl konnte auch im Jahr 2011 gesteigert werden und wir können mehr als 540 Spieler als SAFP Mitglieder zählen, welche grossmehrheitlich in der Super League oder der Challenge League spielen. Wir werden im 2012 diese Mitgliederzahl noch weiter zu steigern wissen.
Wir haben zahlreichen Mitgliedern Rat und Unterstützung bei verschiedenen Problemen erteilt und werden unsere Mitglieder auch im 2012 bei Fragen, Problemen, Vertragsverhandlungen etc. nicht im Stich lassen.
Für die gesamte Mannschaft von Neuchâtel Xamax sind wir aktiv geworden und haben die Interessen der Mannschaft vertreten und vertreten diese noch immer. Der Zustand im Klub mit Bezug auf die Lohnzahlungen ist nicht akzeptable. Mit einem kurzen Streik konnte der Druck auf den Klub massiv erhöht werden. Die Aktion war ein voller Erfolg. In diesem Zusammenhang wurde klar, dass Reglementsanpassungen notwendig sind. So fordert SAFP von der SFL, dass die Spielergehälter inskünftig durch eine Bankgarantie abgesichert sein müssen. SAFP ist auch bereit, im Falle eines Konkurses mit den dann wohl vertragslosen Spielern von Xamax ein Team zu bilden und mit diesem Team den Platz von Xamax zu besetzen, allerdings auf Freundschaftsspielbasis. Das ist immer noch besser als die Rückrunde mit nur 9 Teams zu bestreiten und bietet den Spielern die Möglichkeit sich noch zu präsentieren.
SAFP steht auch im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Spielerlöhnen im Streit mit der Zeitung L’Express. SAFP geht von einer Verletzung der Persönlichkeit der Spieler aus.
Natürlich kann SAFP auch der Fall Sion/FIFA/SFV/SFL/UEFA nicht unberührt lassen. Klar ist bislang lediglich, dass die Androhung der FIFA, alle Teams in internationalen Spielen zu sperren, mithin auch den FC Basel ist absolut unverhältnismässig. Alle Sanktionen des Verbandes müssen verhältnismässig sein und dejenigen treffen, der die Sanktion verdient, nicht aber absolut unbeteiligte Dritte.
Wir haben auch im 2011 verschiedene Verfahren vor der Schlichtungsbehörde der Swiss Football League angestrengt und erfolgreich abgeschlossen.
Wir sind überzeugt, dass wir auch im 2012 auf juristischen Gebiet erfolgreich für unsere Mitglieder kämpfen werden.
Wir haben die SHOW RESPECT Kampagne, welche bereits 2007 lanciert wurde mit einer neu gestalteten Website weiter ausgebaut (www.showrespect.com). Diese Kampagne zeigt, dass die Spieler Verantwortung übernehmen und als Vorbilder agieren. Hier wollen wir erreichen, dass die Klubs und die Liga mit SAFP diese SHOW RESPECT Kampagne gemeinsam umsetzen, und zwar als Präventionskampagne gegen Gewalt und Pyromissbrauch. Gerade hier war die SFL bislang aber nicht dazu zu bewegen, die Kampagne mitzutragen. Das ist aber angesichts der zahlreichen Ausschreitungen im 2011 notwendiger denn je.
Auch dieses Jahr haben die Profispieler die Besten aus Ihren Reihen gewählt. Wir haben die SWISS GOLDEN PLAYERS AWARD – Preisverleihung im Casino Montreux vor 300 geladenen Gästen erfolgreich durchgeführt. Dass der SWISS GOLDEN PLAYER AWARD bei den Spielern eine grosse Bedeutung hat, zeigt sich auch darin, dass alle wichtigen Preisträger anwesend waren.
Die Spieler haben aber auch den FIFPro World XI Wahlen teilgenommen, deren Preisverleihung am 9. Januar 2012 zum dritten Mal zusammen mit der FIFA an der FIFA/FIFPro Gala im Kongresshaus durchgeführt wurde. Die Macht der FIFPro und die Unterstützung der FIFPro durch die besten Spieler der Welt zeigt sich auch darin, dass es der FIFPro wohl auch dieses Jahr gelingen wird, alle 11 Preisträger der FIFPro World XI in Zürich zu präsentieren.
Wir haben auch dieses Jahr das Training für vertragslose Spieler durchgeführt und mit der SAFP-Mannschaft am FIFPro Turnier in Holland teilgenommen und den 2. Platz erreicht. Für das Training und die Turniermannschaftsbetreuung war Oldrich Svab zuständig. Das Training und das Turnier war ein voller Erfolg und verschiedene Spieler haben eine neue Anstellung gefunden. Auch dieses SAFP Projekt werden wir im 2012 in der Sommer-Transferzeit weiterführen.
SAFP setzt sich sodann mit der FIFPro für eine Verbesserung des WADA Codes ein, der auch die Persönlichkeitsrechte der Sportler im gesamten Verfahren der Dopingbekämpfung besser schützen soll.
SAFP hat sich auch für den Stopp der Verzögerungen im Stadionbau in Zürich stark gemacht.
SAFP hat sich mit Hilfe der FIFPro für Veränderungen im Verfahren und der Organisation des CAS eingesetzt und wir hier weiter aktiv bleiben.
Schliesslich hat SAFP im 2011 das SWISSFOOT Magazin lanciert, welches neben der Printversion auch online abrufbar ist (www.swissfoot.ch). Wir sind stolz auf die Lancierung dieses Fussballmagazins. Wir haben die Romandie ausgewählt, weil sich dort im Fussball viele positive Entwicklungen zeigen und mit Servette und Lausanne zwei neue Super-Leage Mannschaften die Schweizer Fussballmeisterschaft beleben werden. Dieses Magazin soll langfristig Arbeitsmöglichkeiten für Ex-Fussballprofis bieten, damit die Sicht der Professionals auch in der Presselandschaft vermehrt zur Kenntnis genommen wird, weil nach wie vor Zeitungen wie etwa der Tages-Anzeiger die Spielervereinigung konsequent nicht berücksichtigen.
Schliesslich hat SAFP zusammen mit SAIP und der SHOW RESPECT Vereinigung ein Kochbuch mit 21 Stars aus Eishockey und Fussball veröffentlicht, um den Respekt anhand der Kochtradition zu zeigen. Das Buch ist ab Januar 2012 im Buchhandel erhältlich und auch online über www.showrespect.com bestellbar. Der Erlös wird für die Finanzierung der SHOW RESPECT Kampagne eingesetzt.
Fussballerisch war das 2011 ein äusserst positives Jahr. Neben der tollen Qualifikation der U21 für die Olympischen Spiele in London ist sicher der historische Sieg des FC Basel gegen Manchester United und die damit verbundene Qualifikation für die Achtelfinals der Champions League Gold wert für den Schweizer Fussball und das Ansehen der Spieler.
Für das Jahr 2012 wünsche ich allen SAFP Mitgliedern und der gesamten Fussball-Familie neben Gesundheit, Glück und Zufriedenheit auch viele schöne Spiele und noch mehr Tore.“
SAFP Präsident RA Dr. Lucien W. Valloni