«Hinhaltetaktik nicht mehr hinnehmbar!» Jetzt droht ein Spieler-Streik in Wil!
Die heutige 0:3-Niederlage in Schaffhausen verkommt für den FC Wil zur Nebensache, zu verheerend ist das Chaos neben dem Platz, zu gross die Angst vor dem baldigen Konkurs. Noch immer warten die Spieler auf die Januarlöhne, die Geduld der Profis neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu.
Von einer «Hinhaltetaktik, die nicht mehr hinnehmbar ist», spricht der Präsident der Spielergewerkschaft, Dr. Lucien Valloni. «Es stehen zwei Monatssaläre aus, die Spieler müssen ihren persönlichen Verpflichtungen nachkommen.»
Dem FC Wil sei deshalb eine letzte Frist zur Bezahlung der offenen Löhne bis zum 6. März 2017 gesetzt worden, so der Jurist. «Danach werden die Spieler entscheiden, die Arbeit nieder zu legen oder die Arbeitsverträge fristlos zu kündigen. Die Spieler wollen endlich Klarheit, wie es nun weiter gehen soll. Das ist ihr gutes Recht.»
Zu betonen sei auch, dass Spieler, die keiner Reduktion des Salärs zustimmen, für den allfälligen Konkurs des Klubs nicht verantwortlich gemacht werden können. Einmal geschlossene Verträge seien einzuhalten, so Valloni.
Die Verantwortlichen des FC Wil sehen das offenbar anders, in einer Medienmitteilung schoben Präsident Roger Bigger und Co. den schwarzen Peter gestern an die Top-Verdiener weiter. «Ein halbes Dutzend Angestellte» sei noch nicht bereit, neue Verträge zu tieferen Konditionen zu unterschreiben.
Wer die sechs sind, lässt der Klub offen. Dass es sich auch um Rémi Gomis und Nduka Ozokwo handelt, die bis zu 50'000 Franken verdient haben sollen, liegt jedoch auf der Hand. Die Wiler erhalten nun eine Nachfrist von 5 Tagen, um nachzuweisen, dass sie die Januarsaläre überwiesen haben. Sonst schreitet die Disziplinarkommission ein. Das hätte erst Punktabzüge und im Extremfall den Lizenzentzug zur Folge.
Vorher droht aber ein Spielerstreik.