Leise Hoffnung für die Grasshoppers

Noch immer ist es ungewiss, wo der Grasshopper-Club Zürich in der nächsten Saison seine Heimspiele austragen wird. Die Zeit für die Lösungssuche wird dabei täglich knapper, denn bis spätestens am 10. März muss der Klub der Nationalliga melden, wie er die nächste Spielzeit zu gestalten gedenkt.

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mbm. ⋅ Vor einer Woche teilte GC-Präsident Urs Linsi mit, dass der Letzigrund in den Planungen keine Rolle mehr spiele, weil die Stadt an den Kosten für Miete und Sicherheit festhalte und diese nicht senken oder gar erlassen wolle. Als Alternativen evaluiert GC weiterhin die Standorte Emmen und Aarau, wo übrigens schon einmal ein Stadtzürcher Klub Gastrecht hatte: In der Saison 1977/78 fanden die Heimspiele der Young Fellows im Brügglifeld des FC Aarau statt.

Möglicherweise muss Linsi auf seinen Entscheid zurückkommen und den Letzigrund doch wieder in die Planung aufnehmen. Stadtrat Gerold Lauber, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements, will sich die Situation von GC nochmals ansehen. Er beabsichtigt, sich aber nicht nur mit dem GC-Präsidenten zu treffen, sondern auch mit FCZ-Präsident Ancillo Canepa, der Ende Woche in den Klagegesang von GC einstimmte. Wie Patrick Pons, stellvertretender Kommunikationsleiter des Schul- und Sportdepartements, auf Anfrage sagte, wird Lauber das Thema nach den Sportferien an der Stadtratssitzung vom Mittwoch, 2. März, zur Sprache bringen. Es sei dann am Gesamtstadtrat zu entscheiden, ob es ein Gespräch mit den beiden Klubpräsidenten gebe. Laut Pons ist Lauber aber überzeugt, dass es zum Gespräch kommt.

Relativ spät versucht auch noch die IG GC Zürich etwas zu erreichen. In einer Petition an den Stadt- und den Gemeinderat wird verlangt, erstens den Projektierungskredit für den Stadionneubau auf dem Hardturmareal wieder in das Budget 2011 aufzunehmen. Zweitens sollen die Sicherheits- und Mietkosten für die beiden Klubs um mindestens 50 Prozent gesenkt werden. Bis am 7. März will die IG mehr als 10 000 gültige Unterschriften gesammelt haben.

Unterstützung bekommen die zwei Fussballklubs auch von der in Zürich domizilierten Profispielervereinigung SAFP. In einer Medienmitteilung heisst es, dass der Stadionneubau nicht weiter verzögert werden solle. Ausserdem seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den FCZ und GC zu verbessern sowie die Kosten für Sicherheit und Polizei zu senken. Die Spielervereinigung ortet ein grosses Sparpotenzial bei den «unverhältnismässig hohen» Kosten für die Sicherheit ausserhalb des Stadions. Es würden viel zu viele Polizisten eingesetzt, um einige «wenige schwarze Schafe» unter den Fans unter Kontrolle zu halten.