SAFP sieht Notwendigkeit der Anpassung des Transfersystems im internationalen Fussball sowie Notwendigkeit der Einführung von Mindestlöhnen im Schweizer Fussball wie auch die Stärkung und Förderung des Frauenfussballs als zentral an; alles mit dem Ziel der Stärkung der Solidarität
Die Verhandlungen mit der FIFA zur Eliminierung der Schattenseiten des Transfersystems und die dazu notwendigen Veränderungen prägten die Arbeiten im Board der FIFPro stark. Dass das Transfersystem für eine nachhaltige, bessere Lösung modernisiert wird, bleibt die Hoffnung für das Jahr 2019. Wichtig ist für den Schweizer Fussball aber auch, dass die Solidarität bei den Ausschüttungen von Preisgeldern der UEFA Wettbewerbe verbessert wird.
Das Lohnniveau der Spieler in der Schweiz variiert noch immer sehr stark und bisweilen werden auf Profiniveau noch immer Hungerlöhne bezahlt. Es ist nun wirklich an der Zeit, in der Schweiz nach bestimmten Kategorien (Super League, Challenge League, Erfahrung etc.) gegliederte Mindestlöhne im Profifussball einzuführen. Das kann nur auf der Basis eines überfälligen Gesamtarbeitsvertrages geschehen. Dafür werden wir uns weiterhin einsetzen.
Auch im Frauenfussball sieht SAFP noch grossen Handlungsbedarf. Der Frauenfussball war und ist auf der Basis der bei den Frauen durchgeführten SAFP Umfrage ein wichtiges Thema für das Jahr 2019. Basis bildet die FIFPro Umfrage zu diesem Thema.
Auch im 2018 haben wir auf juristische Ebene vielen Spielern eine erfolgreiche Unterstützung bieten können. Die Hauptproblematik war wiederum die Nichtzahlung von Löhnen aber auch die Versetzung von Spielern in die zweite Mannschaft oder etwa die fristlose Kündigung von Arbeitsverträgen, wie etwa diejenige durch Christian Constantin vom FC Sion gegen Geoffrey Bia, welche vor der FIFA Dispute Resolution Chamber erfolgreich angefochten werden konnte. SAFP hat im letzten Jahr auch immer mehr Spielern juristisch geholfen, welche einmal in der Schweiz spielten und dann ins Ausland wechselten und dort keine Lohnzahlungen erhielten.
Wir haben auch 2018 die SWISS GOLDEN PLAYERS AWARD – Preisverleihung der Frauen an unserem Sitz in Glattbrugg durchgeführt und dort das SAFP GOLDEN11 Team und die beste Spielerin prämiert, die von den Spielerinnen selber gewählt worden sind. Bei den Männern ist SAFP Teil der SFL Award Night vom 28. Januar 2019 und wird dort das SAFP GOLDEN11 Team prämieren, das von den Spielern der Super League selber gewählt worden ist.
Wir haben auch dieses Jahr das Training für vertragslose Spieler durchgeführt und mit der SAFP-Mannschaft verschiedene Freundschaftsspiele bestritten. Für das Training und die Betreuung der Turniermannschaft war neu Joa Pavia zuständig. Das Training war ein voller Erfolg und fast alle Spieler haben eine neue Anstellung gefunden. Den Spielern, welche keine neue Stelle finden, steht nach Ablauf des SAFP Trainingcamps das Team des FC United Zürich (1. Liga) zur Verfügung, das als Zwischenstation professionelles Training anbietet und dies in enger Zusammenarbeit mit SAFP und allen SAFP Mitgliedern auch als Trainingsteam während des Jahres zur Verfügung steht.
Die auch dieses Jahr durchgeführten SAFP StarCamps für Kinder waren erfolgreich und erfolgten in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lebenshilfe, die sich für Menschen mit besonderen Bedürfnissen einstellt. Diese SAFP StarCamps ermöglichen Spielern sich zu engagieren.
Wichtig ist, dass wir in unseren Besprechungen mit der SFL und dem SFV erreichen konnten, dass der Videoschiedsrichter, den wir seit zwei Jahren fordern, nun eingeführt wird. Wir sind auch mit unserem Anliegen des Einheitsballs auf gutem Weg und dieser sollte ab der Saison 2020/2021 endlich eingeführt werden.
Mehr als 87% der Spieler der Super League und Challenge League sind gegen Meisterschaftsspiele auf Kunstrasen. Hier setzten wir uns weiterhin für Meisterschaftsspiele auf Naturrasen ein. Es kann in einer Meisterschaft aus Gründen der Fairness und der nämlichen Bedingungen nicht Meisterschaftsspiele auf Kunstrasen und auf Naturrasen geben. Profifussball soll auf Naturrasen gespielt werden.
SAFP hat im 2018 die Plattform CareerDesk als wichtige Dienstleistung für die Standortbestimmung- und Karriereplanung für die Spieler weiter ausgebaut. Zusätzlich zur FIFPro Online Academy werden heute auf CareerDesk weitere interessante Möglichkeiten für die persönliche Weiterbildung der Spieler und Spielerinnen angeboten, wie z.B. Sprachschulen und akademische Ausbildungen etc. Ferner werden auf CareerDesk Vermittlungen für Stellen nach der Fussballerkarriere angeboten. Seit 2018 wurde sodann eine in Zusammenarbeit mit FIFPro entwickelte Plattform aufgeschaltet, die den Spielern ermöglicht ihren Lebenslauf Online zu stellen, und ihn mit gezielt ausgewählten Partnerfirmen zu teilen.
SAFP hat zusammen mit der Weltspielergewerkschaft FIFPro eine Kampagne zur Aufklärung in Sachen Hirnerschütterung gestartet. Der Slogan der Kampagne heisst: RECOGNISE. REPORT. REMOVE. Botschafter der Kampagne sind der Arsenal Torhüter Peter Ceck sowie Alvaro Pereira.
Für das Jahr 2019 wünsche ich allen SAFP Mitgliedern und der gesamten Fussball-Familie neben Gesundheit, Glück und Zufriedenheit auch viele schöne Spiele und noch mehr Tore.“
SAFP Präsident
RA Dr. iur. Lucien W. Valloni