Das CAS hat heute in einem Skandalurteil entschieden, dass die Spieler Mannini von SSC Napoli und Possanzini von Brescia für ein Jahr gesperrt werden, weil sie 20 Minuten später zur Dopingkontrolle erschienen sind.
Die Dopingkontrollen (Blut und Urinkontrolle) verliefen negativ, zeigten also keinerlei Befund einer Dopingsubstanz.
Die Spieler, die u.a. auch von SAFP Präsident Dr. Lucien Valloni verteten wurden, wurden vom Italienischen Olympischen Kommittee (CONI) mit einer Disziplinarstrafe von 15 Tagen Sperre belegt. Die WADA hat gegen diese Entscheidung vom CAS eine Berufung eingelegt und eine zweijährige Sperre gefordert. Das CAS hat nun die Entscheidung des CONI aufgehoben und die Spieler ab heute für ein Jahr gesperrt.
Die Spieler wurden nach Ende des Spiels zu einer Dopingkontrolle ausgesucht. Auf dem Weg zur Dopingkontrolle hat der Präsident alle Spieler zu einer Krisensitzung in der Kabine aufgeboten und die beiden Spieler mussten an dieser Sitzung auf Drängen des Präsidenten auch teilnehmen. Den Spielern wurde mitgeteilt, dass man die Dopingverantwortlichen informiert habe. Nach der Krisensitzung haben sich die Spieler sofort zur Dopingkontrolle begeben und sich der Dopingkontrolle unterzogen. Die Dopingkontrolle verzögerte sich dadurch um ca. 20 Minuten.
SAFP Präsident Lucien Valloni: “Das CAS hat das verspätete Erscheinen als Verhinderung des Dopingtests gewertet und die Spieler zu einer absolut unverhältnismässigen einjährigen Sperre verurteilt, obschon der Dopingtest negativ verlief. Das ist unhaltbar. SAFP unterstützt den Kampf gegen Doping. Bei einem negativen Dopingtest bei unbescholtenen Spielern eine derartige Sanktion auszusprechen ist nicht hinnehmbar und hat nichts mehr mit gesundem Augenmass zu tun. Ein Berufsverbot von einem Jahr für eine kurze wohl begründete Verspätung ist schlicht ein Skandal. Ein derart falsch verstandener Kampf gegen Doping ist nicht hilfreich. Es ist an der Zeit, dass der von der WADA angeführten Hexenjagd ein Ende bereitet wird. Diese Exzesse in der Dopingbekämpfung durch die WADA und die Auslegung des WADA Codes durch das CAS tangieren die Verfahrensrechte und die Persönlichkeitsrechte der Sportler immer häufiger.
SAFP wird sich zusammen mit FIFPro für eine Abkehr von derartigen unverhältnismässigen Übertreibungen und Bestrafungen einsetzen, weil offenbar das CAS nicht gewillt ist, diesen unverhältnismässigen Ansinnen der WADA ein Ende zu bereiten. Mit solchen Enscheidungen leidet aber letztlich nur die Glaubwürdigkeit in der Dopingbekämpfung.”