SAFP und FA haben letztlich „Karriere-Sensibilisierungs-Workshops“ in Bern, Zürich, Lugano und Lausanne organisiert:
Der Inhalt des Kurses sollte den Teilnehmern die folgenden Werte
vermitteln: Das Verstehen, was „Karriere“ eigentlich heisst; lernen eine
Karriere optimal zu steuern; Reduzierung der Karriereungewissheit;
Ausgrenzen von negativen Überraschungen; generelle Sensibilisierung
für die Karriere (auch die Karriere nach dem Profifussball).
Wie sehen Sie die Entwicklung der durch SAFP eingeführten und durch Sie geleitenden “Workshops” zur Neuorientierung und Karrierewandel von Fußballern?
F.A. – Sehr positiv denn die Notwendigkeit ist mehr als nur bestehend. Man muss sehr vorsichtig sein in der Kommunikation mit den Athleten, denn es ist nie leicht über Karrierewandel zu sprechen. Darüber hinaus müssen wir darauf achten, dass dieser Service nicht als reine Geschäftsidee wahrgenommen wird, sondern als nachhaltige Dienstleistung der SAFP und seinem Partner.
Denken Sie, dass Profisportler, vor allem Fußballer, ausreichend im Karrierewandel Prozess unterstützt werden?
F.A. Im Allgemeinen wäre die Antwort wohl eher “nein”. Das öffentliche System kann sicherlich Profisportlern in ihren Bemühungen einen neuen Job zu finden unterstützen, andererseits muss gesagt werden dass dieser nicht optimal strukturiert ist um individuelle Dienstleistungen im Zusammenhang mit Karriere Coaching anbieten zu können. In diesem Zusammenhang, wären es interessant die Meinung einiger Spieler zu hören die diesen „öffentlichen“ Weg gegangen sind. Mit diesen „Karriere Workshop“ bietet die SAFP nun seinen Mitgliedern eine äusserst wichtige Dienstleistung zur individuellen Karriereplanung an.
Welche sind die Fallen, auf die die Fussballer aufmerksam gemacht werden müssen mit Bezug auf ihre Zukunft?
F.A. – Die Zeit, die eigene Persönlichkeit des Sportlers und das Phänomen der Hinausschiebung. Die Zeit vergeht auch für die Athleten und es ist nie zu früh mit der Planung einer Karriere bzw. eines Karrierewandels zu beginnen. Gewisse Persönlichkeitsfaktoren einer Person weisen sich als optimaler aus, wenn es darum geht mit Veränderungen und Ungewissheiten umzugehen. Das Aufschieben, oder der Wunsch alles für morgen zu verschieben, ist eine echte Falle wenn es um Karrieremanagement, bzw. und Karrierewandel geht.
Die soziale Dimension und die Umschulung im Fußball scheinen in der Schweiz eher selten angesprochene Themen zu sein oder werden sogar ignoriert oder tabuisiert. Wie erklären Sie das?
F.A. – Die Anerkennung des Spitzensports in der Schweiz ist nicht sehr entwickelt. Somit ist auch die Anerkennung eines Profisportlers nicht wirklich optimal. Darüber hinaus, ist der allgemeine Gedanke verbreitet, dass das öffentliche System (z.B. RAV, Arbeitsvermittlung) die Sportler genügend gut unterstützt. Leider ist dies nicht so.
Denken Sie, dass die Vereine diese Zusammenarbeit mit der SAFP unterstützen sollten?
F.A. – Ein Verein ist vor allem ein Unternehmen. Für mich ist es klar, dass auch die Vereine über Karrierepläne ihrer Angestellten nachdenken sollten. Eine Zusammenarbeit mit der SAFP, die nun einen solchen Dienst anbietet, wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Zum Schluss: Welcher war Ihr Eindruck bei Sergio Bastida über seine Bedürfnisse, Erwartungen gegenüber der Zukunft, als noch aktiver Profi-Fussballer?
F.A. – Sehr positiv. Sergio ist eine offene, neugierige und unternehmenslustige Persönlichkeit. Diese Charakterzüge werden ihm beim Karrierewandel helfen. Er hat auch klare Ideen in Bezug auf seine Zukunft und es geht nun darum, seinen “neuen Karriereplan” zu konkretisieren. In der ersten Phase werden wir uns auf die Identifizierung seiner eigenen Persönlichkeitsfaktoren und Präferenzen mittels eines psychometrischen Tests konzentrieren.