Zürich, 31.12.2016 | 01.01.2017
SAFP sieht Notwendigkeit der Einführung von Mindestlöhnen im Schweizer Fussball und Notwendigkeit der Anpassung des Transfersystems im internationalen Fussball; beides mit dem Ziel der Stärkung der Solidarität
Skandale von Ex-Exponenten der FIFA Machtzentrale beschäftigten 2016 weiterhin stark, wie auch die unpassenden Änderungen der UEFA Champions League Regeln, welche grossmehrheitlich Grossklubs stärken und kleine Klubs und kleinere Ligen schwächen und die Kluft zwischen diesen vergrössert. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.
Die mangelnde Solidarität tritt auch in anderen Belangen, nämlich in den aktuellen Transferbestimmungen zu Tage. Das war mit ein Grund, weshalb FIFPro nach der Einreichung einer Beschwerde bei der Europäischen Kommission im Januar 2016 die #GAMECHANGER
(http://gamechangers.football/) Kampagne lancierte, welche die Schattenseiten des Transfersystems und die notwendigen Veränderungen aufzeigt.
Auch die von der FIFPro lancierte aufsehenerregende, weltweit grösste Studie zu den Arbeitsbedingungen im Fussball war ein wichtiges Thema, das klar aufzeigte, dass auch in der Schweiz Handlungsbedarf besteht. Dass das Lohnniveau der Spieler in der Schweiz teilweise sehr tief ist, machte diese Studie sowie die daran anschliessende öffentliche Diskussion von Löhnen von Super League und Challenge League Spielern deutlich. Es ist an der Zeit, in der Schweiz nach bestimmten Kategorien gegliederte Mindestlöhne im Profifussball einzuführen.
Die FIFPro Studie zeigte zudem klar auf, dass Match Fixing vor den Schweizer Grenzen nicht halt macht. Das ist mit ein Grund, weshalb SAFP in Zusammenarbeit mit der SFL und dem SFV im 2016 die Red Button App lanciert haben, die es allen Spielern und dem Staff ermöglicht, absolut anonym alle Vorfälle von Match Fixing zu melden. Das ist ein wichtiger Schritt in der Präventionsarbeit und ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit der SAFP mit der SFL und dem SFV.
2016 wurde ein erneuertes Memorandum of Understanding zwischen SAFP, der SFL und dem SFV geschlossen, dass die Zusammenarbeit auf eine neue Ebene stellt. Darin ist etwa festgehalten, dass alle Regeländerungen, welche den Berufsfussball betreffen zunächst mit SAFP besprochen werden und darin auch der Frauenfussball eingeschlossen ist.
Nachdem SAFP bereits vor ein paar Jahren erwirkte, dass Profiverträge auch für die 1. Liga möglich sind, konnte SAFP im Frauenfussball nun eine erste wichtige Regeleänderung erreichen, so dass nun auch erstmals Profiverträge für den Frauenfussball reglementarisch zulässig sind. Damit ist der Grundstein für die von der SAFP angestrebte stetige Professionalisierung des Frauenfussballs gelegt.
Der Frauenfussball war und ist in den Besprechungen mit dem SFV auf der Basis der bei den Frauen durchgeführten SAFP Umfrage ein wichtiges Thema.
Auch im 2016 haben wir auf juristische Ebene vielen Spielern eine erfolgreiche Unterstützung bieten können. Die Hauptproblematik war wiederum die Nichtbezahlung von Spielerlöhnen aber auch die Versetzung von Spielern in die zweite Mannschaft. Das macht klar, dass hier weitere reglementarische Verbesserungen zum Schutz der Spielerlöhne sowie zum Schutz eines professionellen Trainings auf höchstem Niveau für die gesamte Vertragsdauer dringend notwendig sind.
Wir haben die SWISS GOLDEN PLAYERS AWARD – Preisverleihung der Frauen an unserem Sitz in Glattbrugg durchgeführt und dort das SAFP GOLDEN11 Team und die beste Spielerin prämiert. Bei den Männern wird SAFP Teil der SFL Award Night vom 30. Januar 2017 werden und wird dort das SAFP GOLDEN11 Team prämieren. Auch dies zeigt die neue Qualität in der Zusammenarbeit mit der SFL.
Wir haben auch dieses Jahr das Training für vertragslose Spieler durchgeführt und mit der SAFP-Mannschaft an einem FIFPro Turnier in Österreich teilgenommen. Für das Training und die Betreuung der Turniermannschaft war Goran Ivelj zuständig. Das Training und das Turnier war ein voller Erfolg und verschiedene Spieler haben eine neue Anstellung gefunden.
Die auch dieses Jahr durchgeführten SAFP StarCamps für Kinder waren erfolgreich.
SAFP hat im 2016 die Plattform CareerDesk als wichtige Dienstleistung für die Standortbestimmung- und Karriereplanung für die Spieler weiter ausgebaut. Zusätzlich zur FIFPro Online Academy werden heute auf CareerDesk weitere interessante Möglichkeiten für die persönliche Weiterbildung der Spieler und Spielerinnen angeboten, wie z.B. Sprachschulen und akademische Ausbildungen. Ferner werden auf CareerDesk mit “Fairsport” Vermittlungen im Bereich Fussball und mit “Job Description” Vermittlungen ausserhalb des Fussballbereichs angeboten. Im Jahr 2017 wird in Zusammenarbeit mit FIFPro den Spielern ein speziell auf ein Fussballer-Profil abgestimmter Lebenslauf zur Verfügung stehen.
Für das Jahr 2017 wünsche ich allen SAFP Mitgliedern und der gesamten Fussball-Familie neben Gesundheit, Glück und Zufriedenheit auch viele schöne Spiele und noch mehr Tore.“
SAFP Präsident
RA Dr. iur. Lucien W. Valloni